Die Gründung des 5. königlich-sächsischen Feldartillerie-Regiments No. 64 fiel in eine Zeit, in der die Friedensstärke des deutschen Heeres zwar nur von 468.409 Mann auf 495.500 Mann erhöht wurde, zugleich jedoch die organisatorischen Voraussetzungen dafür geschaffen wurden, die Kriegsstärke des Heeres innerhalb kürzester Zeit erheblich aufstocken zu können.
Für die königlich-sächsische Armee bedeutete dies, dass man das 12. (1. königlich-sächsische) Armeekorps teilte und so das 19. (2. königlich-sächsische) Armeekorps schuf. Das 12. Armeekorps bestand aus der 23. und der 32. Division, das 19. Armeekorps aus der 24. und 40. Division. Den Divisionen wurde jeweils eine Feldartilleriebrigade, die aus zwei Feldartillerieregimentern á zwei Abteilungen zu jeweils drei Batterien bestand, zugeteilt.
Das 5. königlich-sächsische Feldartillerie-Regiment No. 64 entstand am 1. Oktober 1901 durch die Übernahme der III. (Feldhaubitzen) Abteilung des bereits
in Pirna stationierten 2. königlich-sächsischen Feldartillerie-Regiments No. 28, die fortan die II. Abteilung des neugegründeten Regiments bildete, sowie durch die Übernahme der 4. Batterie
desselben Regiments als 1. Batterie. Hinzu kamen aus Dresden vom 4. Feldartillerie-Regiment No. 48 die 6. Batterie als zukünftige 2. Batterie und vom 1. Feldartillerie-Regiment No. 12 die 3.
Batterie als neue 3. Batterie, während der Regimentsstab und der Stab der I. (Feldkanonen) Abteilung neu aufgestellt wurden. Oberstleutnant Hilgendorff, der erste Regimentskommandeur kam vom 1.
königlich-sächsischen Feldartillerie-Regiment No. 12, in dem er als Chef der 1. Abteilung gedient hatte. Gemeinsam mit dem 2. Feldartillerie-Regiment No. 28 bildete das neue Regiment die 32. (3.
königliche-sächsische) Feldartillerie-Brigade. Der Stab der Brigade und das 2. Feldartillerie-Regiment No. 28 wurden 1913 nach Bautzen verlegt.
Zur Unterbringung des Regiments wurde zwischen 1901 und 1905 die sogenannte Rote Kaserne an der Rottwerndorfer Straße gebaut. Für die Übergangszeit bis zur endgültigen Fertigstellung war man gemeinsam mit dem Nachbarregiment in der Grauen Kaserne untergebracht.