Leutnant Helmuth Vogel bei einem Pferderennen im Frühjahr 1914
Leutnant Helmuth Vogel bei einem Pferderennen im Frühjahr 1914

Unmittelbar nach Eintreffen im Bereitstellungsraum folgte das Regiment als Teil der 32. (3. königlich-sächsische) Division den bereits nach Belgien vorgestoßenen anderen Teilen der 3. Armee. Ohne selbst an Gefechten beteiligt zu sein, erreichte das Regiment am 22. August 1914 die Maas im Raum Houx/Evrehailles. Gegen 18.00 Uhr des Tages fielen hier die ersten Schüsse des Regiments auf die beiden von französischen Truppen besetzten Ortschaften. Am 23. August war die 1. Abteilung etwas weiter südlich bei Dinant abermals in Kampfhandlungen verwickelt bei denen auch die ersten Verluste zu beklagen waren. Zu den ersten Kriegstoten des Regiments zählte Leutnant Helmut Max Vogel aus der 1. Batterie. Letztendlich konnte der Übergang über die Maas erzwungen werden. Die 32. Division selbst verblieb jedoch auf dem Ostufer, da die nördlich der 3. Armee operierenden Armeen vom Schliefen-Plan abwichen und in Verfolgung des zurückweichenden Feindes bereits in die südwestliche Zangenbewegung eingeknickt waren.

Batterie der Feldartillerie entfaltet sich (Manöverbild)
Batterie der Feldartillerie entfaltet sich (Manöverbild)

So stieß das Regiment östlich von Givet nach Frankreich vor und überquerte südlich davon die Maas. Dabei war das Regiment am 30. August im Raum Le Tremblois (Lage konnte nicht ermittelt werden. Die bekannten Orte dieses Namens liegen außerhalb des Operationsgebietes der 32. Division) wieder in Kämpfe verwickelt. Bei Chalon sur Marne (heute Chalon en Champagne), südlich von Reims, wurde die Marne überschritten. Wenig später musste der Vormarsch gestoppt werden, weil die nördlich stehenden 1. und 2. Armeen durch eine Gegenoffensive der Alliierten unter starken Druck gerieten. Zwischen dem 5. und dem 12. September tobte an der Westfront die Schlacht an der Marne. Ein erfolgreicher Durchbruch des Britischen Expeditionskorps an der Nahtstelle zwischen 1. und 2. Armee erzwang schließlich den Rückzug der beiden Armeen, um einer Einkesselung zu entgehen. Die 3. Armee, zu der auch das Regiment gehörte, konnte die französischen Angriffe abwehren und hätte die Chance zum Gegenstoß gehabt, was aber angesichts der Rücknahme der nördlichen Frontabschnitte sinnlos gewesen wäre. Während der Marneschlacht kämpfte das Regiment im Raum Lenharée - Villeseneux und erlitt schwere Verluste.

Feldartillerie im Gefecht
Feldartillerie im Gefecht

Die 32. Division wurde in den Frontabschnitt zwischen Reims und Suippes zurückgezogen und deckte dabei den Rückzug der 3. Armee. Dort angekommen wurde die Division der 2. Armee unterstellt. Ab den 12. September entwickelte sich im Gebiet nördlich von Reims die Schlacht an der Aisne, in deren Rahmen die Alliierten versuchten, die an der Marne gewonnene Initiative beizubehalten und die deutschen Truppen weiter zurückzudrängen. Im Frontabschnitt des Regiments blieb es dabei vergleichsweise ruhig, während die nördlichen Abschnitte unter starkem Druck standen. Am 15. September wurde die Division nunmehr der 7. Armee unterstellt, die zur Entlastung der Front einen Gegenangriff startete, der zur Eroberung von der Hochfläche von Craonne führte. Die 32. Division war zwar nicht direkt beteiligt, doch Teile des Regiments unterstützten den Angriff der 23. Division im Raum Juvincourt - Corbeny. Die Fronten erstarrten jetzt, die Soldaten gruben sich ein und der Stellungskrieg begann.